Ministranten

Das Wort Ministrant kommt aus der lateinischen Sprache vom Verb „ministrare“, das „dienen“ bedeutet. So sind wir Ministranten Diener. Aber wem dienen wir? Nun, wir dienen dem Priester in der Kirche während einer Messe, oder während einer anderen Liturgie. Damit man diese Aufgabe gut macht, ist ein bestimmtes Wissen Voraussetzung.

Nach der Erstkommunion, mit ca. 8 Jahren, können Kinder bei uns Ministranten werden. Wenn sie sich dazu entschließen treffen sie einander einmal pro Woche im Ministrantenheim für eine so genannte „Ministrantenstunde“. Bei dieser lernen die Kinder etwas über unseren christlichen Glauben, üben die Grundlagen des Ministrierens sowohl theoretisch als auch praktisch in der Kirche und natürlich darf der Spaß auch nicht zu kurz kommen. So lernt man zum Beispiel die lateinischen Kommandos, die die Ministranten verwenden, damit sie alle Bewegungen möglichst gleichzeitig ausführen können.

Vor und nach der Ministunde spielen die Kinder im Miniheim, das reichlich Möglichkeit dafür bietet, sehr viel. Manchmal wird ein Film angeschaut, oder wir gehen Eis essen. Es herrscht also ein gutes Gleichgewicht zwischen dem Erlernen von diversen liturgischen Abläufen, Unterhaltung mit Freunden gleichen Alters und vielem anderen.

Je länger man dabei ist, desto mehr „Aufgaben“ bekommt man beim Gottesdienst. Nachdem manalle Grundkenntnisse beherrscht, folgt dann der Fakulant - Fackelträger, anschließend der Segensministrant, gefolgt von dem Messministrant und schließlich der Akolyth - so nennt man die „großen“ Ministranten.

Als Ministrant trägt man während einer Messe auch eine bestimmte Kleidung. Kinder tragen einen roten Kittel, ein rotes Kragerl und darüber ein weißes Rochett. Die älteren und großen Ministranten tragen auch das Rochett und darunter einen schwarzen Talar.

Geschichtlicher Rückblick

Im Jahr 1946 erhielten die Ministranten von Maria Treuim neuerstandenen Österreich wieder eine Organisationsform: Grund genug, sich nach sechzig Jahren daran dankbar zu erinnern und diese sechzig Jahre Revue passieren zu lassen.

Aber was war vorher? Kein Vakuum und kein Nichts, sondern auch Ministranten, seit die Piaristen 1698 ihre ersten Gottesdienste in ihrem neuen bzw. neu zu errichtenden Kollegium in der Josefstadt feierten gab es bei ihnen Ministranten. An ihre lange Geschichte soll hier gar nicht erinnert werden.

Dankbar und voll Bewunderung soll nur an jene gedacht werden, die unmittelbar vor 1946 – also in der NS-Zeit – Ministranten in Maria Treu waren. Sie haben dafür persönliche Nachteile, ja sogar Gefährdungen in Kauf genommen. Denn in dieser ideologisch verhetzten Zeit gab es genug, für die Ministranten Ziel von Spott waren, genug, die Buben benachteiligt haben, weil sie Ministranten waren, genug, die sie überfallen und in Schlägereien verwickelt haben.

Es wurde ihnen manchmal auch – etwa bei den vielen Requiem-Gottesdiensten für gefallene Soldaten – in der Schule oder in der außerschulischen Erziehung unmöglich gemacht, zum Ministrantendienst zu kommen. Dann waren ältere Herren oder auch Frauen zur Stelle, aber immer nur zur punktuellen Aushilfe, denn es gab ja Ministranten, die begeistert und mutig zur Stelle waren, wann immer nur nötig und wann immer nur möglich.

Die wollen wir heute ganz speziell vor den Vorhangrufen: Mit Stolz, Bewunderung und Dankbarkeit.

Otto Biba

Werdegang eines Ministranten

Mit 8 Jahren:

Grundkenntnisse des Ministrierens - Kommandos, Messaufbau, Verhalten während einer Messe, verschiedenste Gebete, Friedensgruß und Patene

Der Fakulant - Fackelträger, Ministranten, die während des Sanctus` in die Kirche vor den Volksatlar ziehen und dort während der Wandlung in einem Halbkreisoder in einer Linie knien.

Mit 9 Jahren:

Der Segensministrant - Ministranten, die während einer Segensnandacht dem Priester assistieren. Siehalten das Thuribel (Weihrauchfass), läuten mir derGlocke ...

Mit 10 Jahren:

Der Messministrant - Ministranten, die während einer Messe dem zelebrierenden Priester direkt assistieren. Sie halten das Messbuch, helfen bei der Gabenbereitung, läuten während der Wandlung ...

Mit 11 - 13 Jahren:

2 Lehrjahre - In diesen Jahren wiederholen die Kinder bzw. jetzt schon Jugendlichen das Gelernte, konzentrieren sich auf schwierige Glaubensfragen, bestärken ihre Gemeinschaft und bereiten sich langsam auf das Amt des Akolythen vor.

Mit 14 Jahren:

Der Akolyth - Die „großen“ Ministranten, haben die meisten Aufgaben während einer Messe. z.B.: der Thurifer, der das Thuribel trägt und mit dem Navicular für die Fakulanten verantwortlich ist; die Ceroferare, die mit den Kerzen so einiges zu tun haben; der Crucifer,der das Kreuz trägt; der Zeremoniär, der für die Durchführung der gesamten Liturgie verantwortlich ist...

 

Unser Ministrantenheim

Auf unser Ministrantenheim sind wir sehr stolz. Nachder Generalrenovierung in den Sommermonaten der Jahre 2004 und 2005, in denen wir anstatt Ferien zumachen das Heim umbauten, erstrahlt es nun wieder in neuem Glanz.

In unserem Heim haben wir ausreichend Platz um mit den Ministrantenkindern zu spielen. So enstehen öfters richtige Merkball-Krimis in unserem Spielzimmer. Wir haben auch die Möglichkeit Tischtennis zuspielen.

Zusätzlich zu einem Büro, in dem die Gruppenleiter ausreichend Platz haben, um die Gruppenstunden vorzubereiten und andere Arbeiten zu erledigen, bietet das Ministranteheim noch 2 Gruppenräume. Der Kleinere erfüllt seinen Zweck als „Arbeitszimmer“, der größere bietet Raum für Entspannung, Video-Schauen, nettes Beisamensitzen und vieles andere! Natürlich darf auch das WC und eine kleine Küche nichtfehlen.

So bietet das Ministrantenheim die Möglichkeit sowohl mit Kindern als auch mit Jugendlichen zu arbeiten und Spaß zu haben.

 

Der MinistrantenFührungsKreis

Die Ministranten sind eine große Gruppe von ca. 60 einzelnen Personen. Man kann sich vorstellen, hier braucht es viel Arbeit im Hintergrund.

Genau aus diesem Grund gibt es den MFK, der aus allen Akolythen - älteren Ministranten - besteht. Dieser trifft sich im Laufe des Arbeitsjahres vier bis fünf Mal um diverse organisatorische Punkte, sowie zahlreiche andere Themen zu besprechen. So werden zum Beispiel die Gruppenleiter zu den Gruppen zugeordnet, Veranstaltungen geplant, Messen vorbereitet,....

Zusätzlich zu den normalen Sitzungen, in denen alle mitarbeiten sollten, fallen noch andere Augaben an, die von einzelnen Personen über das ganze Jahr verfolgt werden müssen. Der Heimwart kümmert sich um die Sauberkeit in unserem Ministrantenheim, der Kleiderwart um die Ordnung bei unseren Ministrantengewändern, die wirklich viel Aufmerksamkeit benötigen. Damit alle Messen mit meheren Ministrantenkoordiniert werden können, gibt es Verantwortliche für die Ministranteneinteilung. Beim Oberministranten laufen all diese Dinge zusammen. Er hat die Endverantwortung über die Ministranten und ist der Ansprechpartner in allen Angelegenheiten. Da dies eine zeitintensive ehrenamtliche Tätigkeit ist, steht dem Oberministranten ein Oberministrant-Stellvertreter zur Seite.

 

Ansprechpartner

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Alexander Säckl

Kontaktmöglichkeit: a.saeckl(at)mariatreu.at

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